Gestern war mal wieder der 1. Mai und meine Freundin und ich wußten erst nicht so recht wie wir den Tag gestalten sollten. Beim Früstück haben wir uns überlegt, dass wir doch eigentlich eine Runde drehen könnten…

Das Flugzeug war frei, das Wetter war gut, lediglich leicht thermisch. Um den Mittag herum standen wir dann auf dem Flugplatz Oerlinghausen. Ich habe das Flugzeug aus der Halle gezogen, den Vorflugcheck durchgeführt und dann saßen wir bereits im Flieger. Ich habe vor dem Start noch einen kurzen Abstecher zur Tankstelle gemacht und den Flieger nebst kleinen Smalltalk mit einem Fluglehrer, der gerade Angst um seinen Flieger hatte (sein Schüler flog die ersten Solorunden), noch mit einigen Litern Benzin versorgt.

„Delta-Hotel-X-Ray geht auf die Piste 22“, habe ich den anderen Piloten und Oerlinghausen Info mitgeteilt und schon zeigte mir eine Drehzahlanzeige 5000 upm. Bei etwa 100 km/h habe ich den Breezer gen blauen Himmel gezogen, welcher anfangs mit leichter Quellbewölkung zu etwa 4/8 bedeckt war. In Richtung Höxter sah das ganze noch viel schlechter aus.

p1020361.gifDie Landung auf der Piste 14 in EDVI verlief ruhig, lediglich im Anflug wurden wir gut durchgeschüttelt. In Höxter haben wir gerade ein lecker Eis gegessen und beobachteten dabei wie sich eine dicke Regenfront aus Südost näherte. Wir haben beschlossen schnell wieder die Heimreise anzutreten, da wir vor dem Schauer rauskommen wollten. Da sich noch ein anderer Flieger im Anflug befand hieß es von Höxter Info „Delta-Hotel-X-Ray, QNH 1011, Backtrack zur Piste 14 und beschleunigt rollen“.

Das war relativ knapp bemessen. Als ich gerade in den „Querabflug“ drehte, sah ich schon die kommende Maschine aufsetzen. Der Rückflug nach EDLO verlief etwas turbulenter als der Hinflug. Das Wetter spitzte sich immer weiter zu. Bei ein oder zwei Regenschauern, die wir umflogen haben, bekamen wir die Ausläufer leicht mit ab. Zurück in Oerlinghausen war die Landung sehr angenehm. Im Endanflug gab es kaum Schwierigkeiten mit Windscherungen o.ä., sodass wir wie immer sanft und vor allem sicher Landen konnten. Mittlerweile komme ich mir dem Breezer wirklich sehr gut zurecht.

Gestern war es wieder so weit. Meine Freundin machte sich aufgrund des letzten Flugs, auf dem ihr etwas unwohl war, große Gedanken und war höllisch aufgeregt. Naja, trotzdem hatte ich ja den Breezer am Nachmittag reserviert. Also sind wir zum Flugplatz EDLO gefahren. Ich habe den Breezer gecheckt, auf das Vorfeld gezogen, wollte ihn anmachen und dann: nix. Der sprang einfach nicht an. Da nach den ganzen Anlassversuchen schon die Batterie leicht zur Neige ging, habe ich Gerd angerufen. Der meinte, er wäre gleich da. Als er wieder kam, setzte er sich in den Breezer und diesmal sprang er auch ohne zu murren an.

Es konnte also losgehen. Wir hatten vor Paderborn-Haxterberg anzuvisieren, da der Flugplatz erstens sehr schön gelegen ist und laut Flugplanung, die ich übrigens mit der kostenlosen Flugplanung von ulForum.de innerhalb von nur 30 Sekunden erstellt habe, nur einige Kilometer südlich liegt. Das könnte selbst meine Freundin schaffen :)

Als wir dann bei etwa 14 kt Seitenwind gestartet sind, ging es ihr erstaunlicherweise sehr gut. Sie hat diesmal sogar alles auf dem Boden gesehen und konnte sich gut orientieren. Selbst relativ steile Kurven und das mitschreiben der Start- und Landezeit war kein Problem. Der Flug nach EDLR verlief sehr ruhig. Die Landung auf der Piste 24 war mit 10kt Seitenwind etwas turbulent, aber ich bin gut mit dem Breezer zurecht gekommen. Interessant ist, dass die Platzrunde von EDLR genau durch den langen Endanflug der Piste 24 in Paderborn-Lippstadt geht. Das heißt, dass man in der Platzrunde super auf die etwa 3 Kilometer lange Piste von EDLP schauen kann, auf welcher ich in meiner Ausbildung auch schon aufgesetzt bin.

Auf dem Rückweg sind wir hinter dem Teutoburger Wald via Detmold (die Stadt, nicht der Flugplatz) zurück in Richtung EDLO geflogen. Auch der Flug verlief super. Die Sicht war einfach nur hammer und es war ein total entspanntes Fliegen. Auch die Landung in Oerlinghausen war trotz leichtem bis mäßigem Seitenwind sehr weich und unkompliziert.

Gestern am Mittwoch konnte ich endlich wieder fliegen. Das macht wirklich süchtig. Das Wetter war einfach nur astrein. Man konnte wirklich nichts daran bemängeln. Blauer Himmel, keine Turbulenzen, maximal 4-6kt Wind. Die GAFOR Karte war fast im gesamten Bundesgebiet nur mit grün und hellblau für Oscar und Charlie gekennzeichnet.

Los ging es vorerst zu einem Gastflug mit einem 80-jährigen, der einen Gutschein zu seinem Geburtstag bekommen hat. Mein Fluglehrer hat den Flug an mich weiter gegeben. Der Flugsimulator-Begeisterte hatte absolut kein Problem mit der Fliegerei und konnte den Flug richtig genießen. Sein Lieblingsflugzeug ist die Cessna 182 RG, welche er in virtuellen Welt herumfliegt. Ein bisschen Ähnlichkeit mit der C42 hat die Cessna schon. Ich habe ihm das gezeigt was er sehen wollte, nebenbei das gesamte Flugzeug erklärt und schon war die halbe Stunde wieder um. Beeindruckend war es zu sehen, dass es noch Fotokameras gibt, die einen Sucher haben und in die man einen Film einlegen muss. Er musste sogar immer zum nächsten Foto am Drehknopf weiterdrehen :)

Mein Bruder und ich im Cockpit des BreezerAnschließend sind wir (mein Bruder und ich) in den Breezer eingestiegen und nach Höxter EDVI geflogen. Wir haben in Höxter kurz einen Cappuchino getrunken und dann ging es über die Piste 14 bei ca. 1kt Wind (also der Windsack hat sich glaube ich bewegt) zurück in Richtung Oerlinghausen EDLO. Das besondere an diesem Flug war sicher, dass ich den Breezer das erste mal allein geflogen habe (nach Einweisung natürlich) und dass mein Bruder mit seiner Digicam beide Landungen gefilmt hat. Wenn er mir die Videos zuschickt, werde ich sie auf jeden Fall für euch hochladen.

Alles in allem war es wieder ein super Flugtag. Am Sonntag soll es dann erneut mit dem Breezer in die Luft gehen. Meine Freundin möchte es nochmal wissen und hat sich als Destination das etwa 15 Minuten entfernte Paderborn-Haxterberg EDLR ausgesucht. Da war ich auch schon zwei Mal während meiner Ausbildung. Der Flugplatz ist sehr schön gelegen (man kann weit gucken), hat eine nagelneue 600m lange Asphaltpiste (06/24) und hat ein schönes Flugplatzrestaurant zum Kaffee trinken.

Cleared for take off mit dem Breezer

verfasst am 20. April 2008

Gestern habe ich ganz spontan und nach kurzer Absprache mit meinem Fluglehrer noch die erforderlichen letzten Seitenwindlandungen in Höxter mit dem Breezer durchgeführt. Der Wind kam etwa aus 90 mit bis zu 16kt. Ich merkte wieder mal, wie ich mich erst noch an das Flugzeug gewöhnen musste, kam nach ein paar Versuchen aber eigentlich damit zurecht.

Wir sind gestern also nach Höxter (EDVI) geflogen, haben dort ca. 7-8 Platzrunden gedreht, kurz einen Kaffee getrunken und wollten dann wieder los. Bevor wir auf Kurs nach Oerlinghausen gegangen sind, haben wir nochmal etwa 3 Platzrunden gedreht. Der Wind ließ jedoch merklich nach und aufgrund des Benzinvorrats mussten wir auch wirklich zurück nach EDLO. Wir hatten letztendlich noch genau unsere Reserve von ca. 6,5 Litern im Tank. Gutes Timing :)

In Oerlinghausen verlief die Landung gut, aber der Wind stand zugegeben auch direkt auf der Piste. Trotzdem habe ich von meinem Fluglehrer grünes Licht für den Breezer bekommen, sodass ich in der nächsten Woche sicherlich ein oder zwei Runden drehen werde, vorausgesetzt das Wetter ist schön und ruhig.

Passagierberechtigung ist angekommen :)

verfasst am 15. April 2008

Nun ist es vollbracht. Mit diesem letzten Step ist meine Pilotenausbildung für Ultraleicht Flugzeuge mehr oder weniger vollständig abgeschlossen. Ich sage bewußt mehr oder weniger, da ich in der nächsten Zeit sicherlich noch sehr viel lernen und viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln werde. Der DULV hat die Passagierberechtigung innerhalb von nur einem Werktag zugeschickt. Ja, das geht sehr schnell, kostet dafür aber auch weitere 40,04 Euro.

Am Donnerstag soll es dann zu meinem ersten Passagierflug los gehen. Ich habe das Flugzeug bei meiner Flugschule bereits für Donnerstag Abend reserviert und werde, um bis zum Sommer gut über die Runden zu kommen, direkt einen 10-Stunden Block chartern, da man dann sogar noch eine Stunde Bonus oben drauf erhält. Das einzige was noch im Wege stehen könnte ist das Wetter, welches sich allerdings bis Donnerstag angeblich leicht verbessern soll. Für den Breezer werde ich mir in den nächsten Tagen nochmal einen Termin holen, um einige Landungen mit Seitenwind zu üben. Denn der Breezer verhält sich im Gegensatz zur gewohnten C42 bei Seitenwind völlig anders.

Im Sommer (hoffentlich so früh wie möglich) soll dann bereits das eigene Flugzeug, vermutlich in einer 4er-Haltergemeinschaft angeschafft werden. Dabei handelt es sich um eine 80PS starke C42 A. Mit diesem Angebot bzw. der Möglichkeit dort als Anfänger einzusteigen bin ich total zufrieden und ich freue mich schon richtig darauf. Trotzdem bin ich gleichermaßen offen für weitere oder andere Angebote. Das heißt, wer vor hat (vorzugsweise in EDLO) eine Haltergemeinschaft zu gründen oder eine bereits bestehende Haltergemeinschaft noch ein Mitglied sucht, dürft Ihr gerne Kontakt mit mir aufnehmen. Ich würde mich freuen…

Heute habe ich meinen zweiten Teil der Passagierberechtigung hinter mich gebracht. Es handelte sich um die beiden 200km Flüge mit Zwischenlandung und in Begleitung meines Fluglehrers. Wir haben uns für einen Flug nach Langeoog via Damme entschieden. Auf dem Rückweg wurde anstatt Damme Porta angeflogen.

über den Wolken im BreezerHeute morgen war das Wetter richtig super. Blauer Himmel, vereinzelnd einige Wolken und viel Sonne. Leider war es immer noch relativ kalt (11°C) und mit 20kt Wind aus 240 ziehmlich böig. Ich habe mich auf dem Hinflug dazu entschieden auf etwa 5.000ft MSL zu steigen und über die Wolken zu gehen. Dort war es super ruhig. Der Flieger flog mehr oder weniger von allein, fast wie mit einem Autopilot. Bei der ersten Zwischenlandung in Damme kämpfte ich wieder mit etwa 20kt Wind und leicht thermischen Verhältnissen direkt vor und auf der Piste, was die Landung deutlich erschwerte.

Direkt ging es weiter in Richtung Norden zur Nordseeküste und letztendlich nach Langeoog. Dort haben wir uns etwa 2 Stunden die Zeit mit einem ordentlichen Essen und viel Kaffee vertrieben. Um etwa 15:00h lcl ging es mit dem Ende der Mittagspause über die Piste 23 in Richtung Süden nach Porta.

Im Anflug auf LangeoogIn Porta lande ich wirklich gerne. Das ist einfach ein schöner Platz und sehr zu empfehlen. Ich habe dort sogar einen alten Berufsschullehrer aus meiner ITSE Ausbildungszeit getroffen, welcher auch Flieger in Detmold ist und mich auch prompt wiedererkannt hat. Außerdem kann man in Porta einige schöne Flugzeuge wie eine Cirrus mit Glascockpit und Gesamtrettungs- system sehen und bestaunen.

Das letzte Leg nach EDLO war dann keine Kunst mehr und fast schon Routine. Man sieht schon von Porta aus genau die Stelle an der man den Teutoburger Wald überqueren muss um in die Platzrunde von Oerlinghausen zu kommen. In EDLO angekommen musste noch der Antrag für die Passagierberechtigung ausgefüllt werden und ein schöner Flugtag ging zu ende.

Ich denke, dass ich in der nächsten Woche die Berechtigung in der Hand halten werde und dann endlich meinen ersten Passagier auf einen Rundflug mitnehmen kann. Freiwilliger ist übrigens mein Vater :)

Flache Anflüge mit links auf dem Breezer

verfasst am 9. April 2008

Gestern war das Wetter mal wieder gut, sodass ich ein paar Platzrunden mit dem Breezer drehen konnte. Da ich fast ausschließlich auf C42 geschult wurde, meine Streckenflüge für die anstehende Passagierberechtigung aber mit dem Breezer durchführen werde, schadet ein bisschen Training nicht. Also habe ich etwa 10 Platzrunden mit Fluglehrer gedreht und kam eigentlich ganz gut zurecht.

Ich habe zwar schon ein paar Stunden Breezer auf dem Buckel, aber die ganzen Details und Unterschiede fallen einem wirklich erst in der Platzrunde auf, in welcher die Start und Landefrequenz deutlich höher ist als auf Überlandflügen.

Erstaunlich flach fliegt man mit dem Breezer an. Anfangs dachte ich erst, dass ich ohne im Endanflug nochmal Gas zu geben niemals bis zur Schwelle der Piste 22 in EDLO kommen würde. Aber das Flugzeug gleitet wesentlich besser als die C42 und macht damit solche Anflüge problemlos möglich. Gewöhnen musste ich mich auch daran mit dem Breezer nicht zu Slippen, sondern durch das volle Ausfahren der Klappen Höhe zu verlieren. Slippen kann man zwar auch mit dem Breezer, aber es bringt halt nicht mehr als vielleicht 0,5 bis 1,0 Meter pro Sekunde. Da schneidet man deutlich besser mit voll gesetzten Klappen und einem steilen (im Gegensatz zur C42) Anflug ab.

Des Weiteren ist die Steuerung mit der linken Hand gewöhnungsbedürftig. Der Knüppel befindet sich zwar genau zentral vor einem, aber man braucht die rechte Hand schon an den Klappen und am Gas, sodass man um die Linkssteuerung nicht herum kommt. Aber erstaunlicherweise war das für mich relativ einfach.
Beim nächsten mal üben wir noch ein paar Landungen mit Seitenwind und hängen ein bis zwei Notlandeübungen dran, sodass ich endlich mit dem Breezer auf Tour gehen kann :)

OFF TOPIC: Zu meiner Prüfung wollte ich noch hinzufügen, dass die Prüfungsgebühr bei genau 80,00 Euro liegt. Mir ist jetzt auch wieder eingefallen, dass ich die noch jemandem schulde :)

That’s it. Ich bin Pilot :)

verfasst am 4. April 2008

Gestern Nachmittag bzw. Abend am 03.04.2008, nach etwa zwei Monaten Ausbildung war es so weit. Nachdem das Wetter aus seiner nahezu aussichtslosen Lage (M, X) doch noch aufklarte (D, O) ging es tatsächlich los zur praktischen Ultraleicht Prüfung. Es war alles ein bisschen stressig, da es zeitlich ziehmlich knapp bemessen war. Der Streckenflug der Prüfung ging von EDLO via EDVI nach EDVM (Hildesheim). Dort wurden dann noch einige Übungen geflogen, welche der Prüfer laut DULV abnehmen bzw. welche der Prüfling ohne Fehler bestehen musste und dann ging es auch schon direkt wieder zurück nach EDLO.

Der Inhalt der Prüfung ist genau vom DULV vorgegeben. Wie die Verfahren letztendlich angewandt werden ist sicherlich von jedem Prüfer abhängig, da dieser auch ein wenig Spielraum zur Abnahme der Prüfung hat. Bei mir war es so, dass ich nahezu genau das was auf dem Prüfprotokoll vom DULV stand, bewältigen musste.

Vorflugcheck, Windbeurteilung, Anlassen, Rollen, Starten, Steigflug, Platzrunde, Landung, ICAO Karte, Anflugkarten, Wetterberatung, Winddreieck, Terrestrische Navigation, Beachten der Sicherheitsmindesthöhen, Einhalten der Platzrundenvorschriften, Sicherheit in der Bedienung, Einhalten der Flugzeiten, navigatorische Sicherheit und drei Ziellandungen.

Das alles muss und wurde auch geprüft. Bei mir war letztendlich jeder Punkt mit „bestanden“ markiert. Die Landungen in Hildesheim habe ich übrigens alle bei etwa 20kt Wind mit ca. 17kt Seitenwindkomponente (laut Mann im Turm) gemeistert. Nach der ersten Ziellandung meinte der Prüfer schon „Jau, du hast das drauf, das sehe ich. Wir müssen aber trotzdem noch ein paar Landungen machen…“. Nach jeder weiteren Landung hielt mir der Prüfer immer nur seinen nach oben ausgestreckten Fliegerdaumen vors Gesicht. Das hat sogar Spaß gemacht und der Prüfer war auch total zufrieden. In der großen Platzrunde hatten wir sogar Zeit über eine mögliche weitere PPL-N Ausbildung zu sprechen, welche ich mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah nachlegen möchte.

Mit dem Mann im Turm habe ich dann auch noch ein lockeres Pläuschchen von 20 Minuten über die Fliegerei gehalten, während er mir eine handschriftliche Quittung auf einem weißen DIN-A4 Blatt ausstellte. Eine Verkettung von Zufällen (Quittungsblock war leer, Abrechnungssystem war abgestürzt, erster Tag des Manns) machten es dem Mann im Turm schwer. Aber auch der war super drauf und ist selbst PPL Inhaber. Hildesheim kann man echt empfehlen. Die Landungen kosten übrigens 5,00€ pro Stück für UL.

Als ich wieder zurück in EDLO war begann der ganze Papierkram. Mein Fluglehrer hatte das meiste zwar schon vorbereitet, aber es müssen doch schon einige Formulare zusammengesucht und Anträge gestellt werden. Wenn alles gut läuft, halte ich bis spätestens Mitte nächster Woche meine Lizenz in den Händen :)

Aber wie geht es jetzt weiter, fragte ich mich. Ich will ja schließlich Passagiere mitnehmen können und muss dafür eine weitere Berechtigung erlangen. Dazu brauche ich 5 weitere Überlandflüge zu fremden Plätzen, wovon ich mindestens 2 mit Lehrer absolvieren muss, die wiederum von mindestens 200km Länge inklusive Zwischenlandung sein müssen.

Los geht es mit den Solo Überlandflügen. Gerd fragte mich ob ich die nicht mit dem Breezer fliegen will. Klar will ich mit dem Breezer fliegen. Was für eine Frage :) Wir haben uns aber darauf geeinigt am Montag Nachmittag mit dem Breezer noch einige Platzrunden zu drehen, um im Handling noch etwas sicherer und vor allem vertrauter mit dem Flugzeug zu werden. Aber dann kann es endlich losgehen :)

EDIT: Die Prüfungsgebühr beträgt übrigens 80,00 Euro.

Ich hatte mit dem Breezer bekannterweise ja bereits eine kurze Einweisung hinter mir. Wir sind damals nach Höxter geflogen um eine C42 zu warten. Gestern bekam ich allerdings eine weitere Einweisung bzw. eine Auffrischung auf den Breezer der Aerostyle GmbH. Blick auf die NordseeEs sollte VFR nach Wangerooge (EDWG) gehen. Das Wetter war super. Sehr wenig Wind (max. 4kt) super Sicht und nahezu keine Luftbewegungen. Also ideal für einen Streckenflug, welcher hin und zurück etwa 3:00h reine Flugzeit in Anspruch nimmt.

Der Breezer ist ein echt schnittiges Flugzeug, welches es einem ermöglicht mit seinem 65l Tank und nur 13l Benzinverbrauch pro Stunde bei ca. 4.200 upm mit 160km/h durch halb Deutschland zu fliegen. Direkt nach dem Start drehten wir in Richtung Norden ab und flogen über den Dümmer hinweg zur Nordsee. Wangerooge ist ein wirklich schöner Flugplatz mit einer 850m langen und etwa 20m breiten Piste (10/28). Der Anflug war extrem ruhig und nach einem Kaffee ging es auch schon wieder los in Richtung EDLO, um noch vor Sunset dort anzukommen.

Auf dem Rückweg haben wir uns teilweise auf FL075 und später auf FL055 bewegt. Das war schon ein schönes Gefühl. Es sind zwar im Gegensatz zu der Reiseflughöhe der Urlaubsflieger (10.000m) nur etwa 2.600m bzw. etwa 1.700m, aber man bekommt dabei schon ein richtiges Freiheitsgefühl. Die Häuser und Autos werden immer kleiner, die Wolken ziehen mit hoher Geschwindigkeit an unseren Tragflächen vorbei und die Sonne scheint uns auf den Pelz. Einfach geil.

Blick über die linke Tragfläche auf die NordseeLeider wurde das Wetter etwa 130km vor EDLO schlechter, sodass wir letztendlich auf 2.700ft sinken mussten. Über Bielefeld haben wir dann den Landeanflug eingeleitet und sind in Oerlinghausen sauber aufgesetzt. Abschließend kann man sagen, dass der Breezer ein super Flugzeug ist, mit welchem ein Ausflug auf eine der Nordseeinseln echt ein Katzensprung ist und man sowas an einem Tag realisieren kann. Würde man das an einem Tag mit dem Auto machen wollen, schreckt einen sicherlich schon die Google Maps Routenplanung mit den geschätzten 289km und 3:48h Fahrzeit (vorausgesetzt die Fähre macht da mit) ab. Da man diese Strecke bekanntlich zweimal zurücklegt (hin und zurück) würden da schon einige langweilige Autostunden auf einen zukommen. Da fliege ich lieber :)

Heute morgen haben wir aufgrund des gestrigen schlechten Wetters eine Flugstunde eingelegt. Um 10:00h ging es los. Mein Arbeitsplatz in der C42Flugzeug aus dem Hangar ziehen, Vorflugcheck durchführen und selber Funken. Die Premiere wurde direkt mit einem Versprecher eröffnet. Ich habe unser Rufzeichen ein bisschen verdreht, es dann aber korrigiert. In der Luft verlief der Sprechfunk dann relativ easy, obwohl man manchmal noch ins Stocken gerät und auf einmal nicht mehr im Kopf hat was man sagen wollte.

Die Platzrunden haben wir komplett nach Horizontbild geflogen, dass heißt, dass ich mich nicht auf die Instrumente (siehe Bild: Cockpit der C42), sondern eher auf das was ich sehe und mein Gefühl konzentrieren musste. Das lief eigentlich auch ganz gut. Man bekommt ein ganz anderes Gefühl für das Flugzeug und wird noch etwas sicherer. Die Abläufe innerhalb der Platzrunde (Motordrehzahlen, Klappen, Geschwindigkeit) sind schon relativ routiniert. Das Slippen klappt auch immer besser. Bei dem starken Seitenwind waren die Landungen heute zwar recht holperig, aber in Ordnung.

Nach den Platzrunden haben wir die C42 wieder in den Hangar gestellt und mal ein richtiges Flugzeug (den Breezer) herausgeholt. Mit diesem ging es innerhalb von 20 Minuten nach Höxter. Blick über die linke Tragfläche des BreezerDort wurde der Motor einer anderen C42 gewartet und dann ging es zurück. Der Rückflug war äußerst turbulent, die Wolkendecke sehr niedrig und die Sicht gering. In manchen Windböen und Abwinden hob es uns regelrecht aus den Sitzen. Da haben sich die 4-Punkt Gurte das erste mal als richtig nützlich erwiesen. Letztendlich sind wir sicher in EDLO gelandet. Im großen und ganzen ist der Breezer ein schnelles, sportliches und auch stylisches Flugzeug. Da ich in Zukunft eine Haltergemeinschaft plane, würde auch ein Breezer in Frage kommen. Mal sehen, was sich für Interessenten bzw. Mitstreiter finden lassen und welche Interessen von anderen vertreten werden. Eine Haltergemeinschaft kommt aber schätzungsweise erst im Jahr 2009 in Frage, da ich in der ersten Saison durch das Chartern verschiedener Flugzeuge vorerst genügend Erfahrung sammeln möchte. Wer ebenso an einem gemeinsamen Flugzeug bzw. einer Haltergemeinschaft interessiert ist, der darf gerne Kontakt mit mir aufnehmen. Ich freue mich über jeden Gleichgesinnten.