Archiv für April 2009

geschafft: Fluglehrer (Theorie)

verfasst am 22. April 2009

Heute war es so weit. Nach insgesamt 4 Tagen Lehrgang, welcher übrigens entgegen der Erwartungen knallhart von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr (im Schnitt eher 19:00 Uhr) durchgezogen wurde, haben wir einiges lernen können. Nicht nur die Vertiefung der Theorie, besonders im Bereich Meteorologie, stand auf dem Programm, sondern auch die Erarbeitung interessanter Unterrichtseinheiten in Hinblick auf die Methodik und Didaktik. Ich persönlich habe in den vier Tagen zwei Lehrproben zur Übung, eine Lehrprobe als Generalprobe und heute eben die Lehrprobe, die als Prüfung bewertet wurde, abgelegt.

Mein Thema war heute das Venturi-Rohr, welches sich z.B. im Vergaser befindet bzw. sogar ein primitiver Vergaser an sich ist. Man kann das Venturi-Rohr natürlich auch zur Abnahme des Staudrucks für Kreiselinstrumente o.ä. verwenden. Aber Kreiselinstrumente trifft man im UL eher seltener an. Das Urteil war kurz aber deutlich: „Das war ein gut aufbereitetes Unterrichtsbeispiel…“. Damit hatte ich bestanden. Ich darf also ab jetzt offiziell Theorieunterricht erteilen.

Ein gutes Gefühl. Es war ganz ehrlich aber auch ein kleines Stückchen arbeit. Aber Spaß bemacht hat es auf jeden Fall. An dieser Stelle natürlich die besten Grüße an unsere „Dozenten“ Mike und Olli, sowie den anderen Jungs: Henry, Walter, Dominic, Michael alias „Lufraum Gleitschirm“, Erich, Peter, Michael, Reinhard und last, but not least Stefan…

War zwar eine kurze aber dafür sehr lustige Zeit :)

Wie geht es jetzt weiter?
Es ist leider immernoch so, dass ich einige Flugstunden sammeln muss und dadurch nicht nahtlos den Praxislehrgang anschließen kann. Diese gilt es jetzt „abzufliegen“. Ich will das ganze natürlich nicht übers Knie brechen, da eine solche Stunde dafür einfach viel zu teuer ist. Auf der anderen Seite haben sich nicht zuletzt durch den Fluglehrerlehrgang u.a. einige gute (Charter-)Angebote ergeben, sodass ich hoffe die Flugstundenfrequenz in der nächsten Zeit deutlich erhöhen zu können. Das Ziel, welches ich mir selbst gesetzt habe, ist den praktischen Fluglehrerlehrgang spätestens im Frühjahr oder Sommer 2010 anzutreten. Sollte das ganze dieses Jahr noch irgendwie hinhauen, werde ich es natürlih so schnell wie möglich machen :)

Zwischendurch werde ich noch das BZF I machen, um die weiteren Voraussetzungen zu erfüllen. Entgegen der Informationen auf der Internetseite des zuständigen Verbands ist es übrigens so, dass man das BZF zum Lehren der Theorie nicht benötigt. Das BZF wird eigentlich erst ab dem Zeitpunkt benötigt, ab dem die Fluglehrerlizenz in den Schein eingetragen wird. Prinzipiell wird es so gehandhabt, dass der Nachweis passend zum praktischen Lehrgang gefordert wird.

Wie ich früher schon erwähnt habe, steht für mich in diesen Tagen der Fluglehrerlehrgang Theorie für das Ultraleichtfliegen an. Der Lehrgang findet im etwa 100km entfernten Kassel-Calden statt und begann mit einer Auswahlprüfung. Diese Auswahlprüfung hat sich im Verfahren geändert. Während es früher noch die ganz normale theoretische Ultraleicht Prüfung in Form von Multiple Choice Fragen war, ist das heute nicht mehr so. Die Prüfung ist ab sofort komplett schriftlich, also in Lang- bzw. Textform abzulegen. Es wurden insgesamt ca. 120 Fragen gestellt.

Das heißt, dass ihr Theoriefragen auf den Tisch gelegt bekommt und sich direkt unter der Frage eine oder zwei Linien zur Beantwortung befinden. Ziel des ganzen ist es das Niveau der Kurse etwas anzuheben und nicht nur das mögliche Auswendiglernen der Multiple Choice Fragen abzufragen, sondern wirklich zu prüfen, ob der angehende Fluglehrer das Prinzip einer Sache verstanden hat. Natürlich wurde dadurch erheblich ausgesiebt. Die Durchfallquote lag bei mehr als 50%. Es sind insgesamt 20 Leute angetreten, acht sind letztendlich in die nächste Runde, also in den Lehrgang gekommen.

Mehr zum Lehrgang werde ich nach Abschluss des ganzen erzählen. Details zur Prüfung werde ich nicht herausrücken. Was ich sagen kann ist, dass ihr euch natürlich nach wie vor mit dem offiziellen Fragenkatalog vorbereiten könnt, ihr zum Bestehen der Prüfung aber sichergehen müsst, dass ihr den Zusammenhang auch verstanden habt. Auskunft gibt es dann sicher beim zuständigen Verband.

FK9 fliegen in Höxter

verfasst am 11. April 2009

Dass ich relativ viele Leute aus dem UL Forum treffe und obendrein noch einen Flug mit der FK9 machen würde, hätte ich nicht gedacht, als ich am Karfreitag mit meiner Freundin kurz nach Mittag von Oerlinghausen richtung Höxter startete. Bei dem Wetter ist gehört ein Besuch auf der schönen Flugplatzterrasse zum Pflichtprogramm. Der Hinflug bei leicht thermischen verhältnissen lieferte uns Steigraten von 5 m/s ohne den Anstellwinkel großartig zu vergrößern, war aber mit ca. 40 km/h Gegenwind leicht ruppig. Aber das sollte kein Problem sein, denn ich hatte mir nach drei Monaten Breezer fliegen mal wieder die C42 genommen. Den Weg nach Höxter kennt mittlerweile sogar meine Freundin auswendig ^^

Die Landung in Höxter war unkompliziert. Der Wind stand mit rund 7 kt direkt auf der Piste 14, sodass man via Köterberg direkt über den langen Endanflug anfliegen konnte. Im kurzen Endanflug wird man wie gewohnt gut durchgewirbelt. Fliegt man anfangs etwas höher an und slippt am Ende, bekommt man davon jedoch nur die Ausläufer zu spüren. Die Landung in Höxter verlief 1A, was man von der späteren Landung in Oerlinghausen nicht unbedingt behaupten kann. In jedem Fall habe ich den Flieger abgestellt und bin gen Terrasse gegangen. Da hörte ich schon ein „Hallo Markus….“ von der Terrasse rufen. Nach kurzem Blick stellte sich heraus, dass Armin mit kompletter Höxteraner Kombo dort den Nachmittag verbrachte. Mit einem auf dem Tisch stehenden Funkgerät bekommt man sogar alle An- und Abflüge gut mit.

Nach einer Zeit landete dann Patrick mit dem noch jungen „Flugschüler“ Christopher (im Forum eher bekannt als flyingchristopher) in seiner nagelneuen FK9 (siehe Bild). flyingchristopher war übrigens auch der junge Mann, der beim letzten Mal im Turm saß. Ich war nur mal wieder zu blind ihn zu erkennen :) Naja, in jedem Fall bin ich direkt auf das Vorfeld gegangen, um mir den Flieger mal anzusehen. Man muss wirklich sagen, das die FK9 aerodynamisch gesehen vorbildlich verarbeitet ist. Auch die Flugeigenschaften erinnern wenig an die eines UL. „Die fliegt man eigentlich wie eine Cessna…“, so der stolze Besitzer Patrick, den ich übrigens am kommenden Wochenende beim Fluglehrerlehrgang sehen werde.

Es ist wirklich interessant. Es reicht völlig aus das Flugzeug genau auszutrimmen und dann lediglich mit der Geschwindigkeit, also der Motorleistung zu „steuern“. Besonders im Anflug ist es eine ganz andere Situation als beim Fliegen mit „normalen“ ULs wie der C42 oder dem Breezer. Sobald man die Geschwindigkeit unter 110 km/h senkt, baut die FK9 entsprechend gut Höhe ab. Ansonsten wird es schwierig das „Ding“ runterzubringen, da die Anflüge einfach zu hoch wären. In Punkto Geschwindigkeit lässt sich sagen, dass die FK9 ein wirklich schneller Vogel ist. Durch die aerodynamisch hervorragende Verarbeitung spürt man darüber hinaus kaum Böen oder Luftbewegungen. Der Flieger liegt äußerst stabil in der Luft und Geschwindigkeiten von 220 km/h sind ein Kinderspiel.

Nach zwei Überflügen und einem Touch-and-Go ging es wieder auf den Rückflug. Mit ordentlich Rückenwind und rund 180 km/h GS (für die C42 ist das gut) ging es schnell wieder nach Oerlinghausen. Dort wurde die Piste auf die 04 geändert. Der Anflug verlief erstmal astrein. Am Ende war ich jedoch noch deutlich zu hoch, was ich allerdings durch extremes Slippen ausgleichen konnte. Als ich aus dem Slippen in die normale Fluglage zurückging, erwischte uns eine Böe und drückte uns 5 bis 6 Meter von der Centerline nach links. Um das auszugleichen, musste ein größerer Tritt ins rechte Seitenruder her. Wieder auf der Centerline ausgerichtet habe ich etwas zu hoch abgefangen, sodass die C42 aus etwa einem Meter auf die Piste fiel. Da muss ich noch ein wenig dran arbeiten, denn der Blickwinkel ist aus dem Breezer völlig anders und den war ich zu sehr gewohnt. Es ist also wirklich besser öfter mal die Flugzeuge zu wechseln. Man merkt doch zweifelsohne wie wichtig regelmäßiges Training mit jedem Flugzeugtyp ist.

Trotzdem war es alles in allem ein guter Flugtag mit interessanten Eindrücken und vielen Leuten. An dieser Stelle einen Gruß an die gesamte Kombo am Flugplatz Höxter, besonders an Armin, Christopher und Patrick…

Theorie pauken für den Fluglehrerlehrgang

verfasst am 2. April 2009

Vor rund 13 Monaten habe ich meine Ultraleicht Theorieprüfung mit etwa 98,5% bestanden. Der Prüfer bezeichnete das ganze damals als „glatten Durchmarsch“. Ich hatte die Prüfung in etwa einer Stunde und 45 Minuten (Zeitvorgabe: max 3:30 Stunden) durchgezogen. Da ich mir als nächstes Ziel bekanntlich die Ausbildung zum Fluglehrer gesetzt habe, bin ich momentan dabei exakt gleiches Szenario erneut durchzuspielen und die Prüfung mit allen etwa 1.000 Fragen zu simulieren. Dabei bemerkt man zugegebenermaßen doch, dass man ganz schön aus der Übung gerät:

Fach vor 13 Monaten Simulation heute
Flugfunk 100,00% 95,97%
Luftrecht 97,50% 95,10%
Navigation: 98,75% 90,00%
Meteorologie: 97,50% 91,86%
Technik: 100,00% 86,50%
Verhalten in besonderen Fällen: 97,50% 91,84%
Gesamt: 98,54% (bestanden) 91,87% (bestanden)

Ich freue mich zwar, dass ich die Prüfung nach rund einem Jahr immer noch bestehen würde, das Ergebnis stellt mich jedoch noch nicht ganz zufrieden. Gerade das Ergebnis im Bereich Technik passt mir überhaupt nicht. Aber ich habe ja noch zwei Wochen Zeit um meine Defizite auszumerzen und die Lücken wieder zu füllen. Bei dem herrlichen Wetter muss ich mich am Wochenende aber auf jeden Fall mal wieder ins Flugzeug setzen. Kann ja nicht angehen, dass alle anderen Fliegen und ich zu Hause lernen muss :-(

Naja, was sein muss, muss sein. Ich kann es jedem nur ans Herz legen sich z.B. in einer Schlechtwetterphase mal  wieder mit der Theorie auseinanderzusetzen. Man kann sich tatsächlich blendend an einige Dinge erinnern, während man bei anderen Fragen ganz schön auf dem Schlauch steht. Es wird euch nicht schaden, sondern dient in erster Linie der Sicherheit eurer Fliegerkameraden und darüber hinaus natürlich auch eurer eigenen Sicherheit und die des jeweils daneben sitzenden Passagiers…